Der Blick in die Zukunft - davon hängt das Bestehen der MPU ab!
Die Prognose des Gutachters und Dein Verhalten!
Hier wagen wir eine steile These: Der Gutachter muss zum Teil ein Wahrsager sein, um Dich zu beurteilen - und Du benötigst eine Zeitmaschine! Warum das so ist und warum davon das Bestehen der MPU abhängt und ob man wirklich eine Zeitmaschine benötigt, erfährst Du in diesem Artikel!
Warum möchte die Verkehrsbehörde etwas über die Zukunft erfahren?
In der Anordnung der Verkehrsbehörde zur MPU steht zum Beispiel folgende behördliche Fragestellung: "Ist zu erwarten, dass der zu Begutachtende, auch in Zukunft (wiederholt) gegen Verkehrsregeln verstoßen wird?"
Diese Frage muss der Gutachter am Ende des Gutachtens beantworten. Er soll also vor dem Hintergrund der Informationen aus der Verkehrsakte und der Angaben des Kunden, im Rahmen des psychologischen Gespräches einschätzen, wie wahrscheinlich erneute Verkehrsdelikte sind - also eine Prognose abgeben. Der Gutachter wagt damit etwas, was ansonsten nur Science-Fiction-Schriftsteller, Spökenkieker oder Wahnsinnige versuchen - den Blick in die Zukunft!
Warum ist das so?
Versetz Dich in die Lage der Behörde! Diese muss sichergehen, dass von allen Fahrerlaubnisinhabern die größtmögliche Sicherheit ausgeht. Denn es reicht nur ein Vergehen - und alle anderen Verkehrsteilnehmer werden gefährdet. Wenn du eine MPU absolvieren musst, heißt das, dass du in der Vergangenheit gezeigt hast, dass du dich nicht an die Verkehrsregeln gehalten hast. Wenn du nun deinen Führerschein wiederhaben möchtest, musst du in der MPU zeigen, dass in Zukunft nicht mehr mit verkehrswidrigem Verhalten zu rechnen ist und du niemanden mehr gefährdest.
Aber, aber - das ist doch überhaupt nicht möglich, oder? Kein Mensch kann in die Zukunft schauen!
Dein Gefühl ist vollkommen richtig! Niemand kann die Zukunft vorhersehen!
Warum steht dann so etwas in einer behördlichen Anordnung? Um das zu verstehen, benötigen wir Wahrscheinlichkeiten!
Wahrscheinlichkeiten - die eigentliche Ware der Psychologen
Liest man die Bescheinigung der Behörde genauer fällt das Wort 'Erwartung' auf. Auch in meiner Erklärung, weiter oben, standen die Wörter 'Prognose' und 'Erwartung'. Diese haben eines gemeinsam: sie weisen darauf hin, dass wir es mit Wahrscheinlichkeiten zu tun haben und nicht mit absoluten Wahrheiten. Kein Mensch handelt vollkommen vorhersehbar, häufig überraschen uns selbst Personen, die wir viele Jahre kennen. Gleichzeitig verfügen Personen über typische Gewohnheiten, feste Einstellungen und Charakteristiken, die manchmal Verhalten vorhersehbar machen. Aber eben nur manchmal!
Um diese Muster zu erkennen, hat man am besten einen Psychologen zur Stelle. Wer etwas über Psychologen weiß, der kennt möglicherweise auch ihr wichtigstes Werkzeug: die Statistik. Und Statistik handelt mit Wahrscheinlichkeiten!
Mit Hilfe von Wahrscheinlichkeiten kann man berechnen, ob und wie häufig ein bestimmtes Ereignis eintritt oder eben nicht, wenn man es zigfach wiederholen würde - eben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Man würde zum Beispiel eine Aussage mit der Wahrscheinlichkeit von 90% für eher eintretbar halten als eine mit 40%. Ergo kann man dadurch so etwas wie eine "Vorhersage" über die Zukunft treffen, sprich, eine Prognose!
So weit, so gut! Doch wie kommen die Psychologen und die Gutachter auf diese Wahrscheinlichkeiten?
Messinstrumente und Beurteilungskriterien
Wir alle kennen Umfragen auf Social Media, die darauf abzielen, herauszufinden, welcher "Typ" man ist. Ob Persönlichkeit, Morgenmuffel, Schlaftyp oder Raser im Straßenverkehr - mit genügend richtigen Fragen und Antworten kann man eine gewisse Einschätzung wagen.
Nichts anderes macht ein MPU-Gutachter. Er nutzt für seine Einschätzung, welche die Grundlage für die Prognose bildet, einen ganzen Fragenkomplex. Dieser basiert auf bestimmten Kriterien, welche von Psychologen über Jahrzehnte hinweg, entwickelt wurden. Sie helfen dabei herauszufinden, wie hoch die Rückfallwahrscheinlichkeit in deinem spezifischen Fall ist, oder anders formuliert: Wie wahrscheinlich ist es, dass du auch in Zukunft gegen Verkehrsregeln verstoßen wirst.
Mit jeder Frage, die der Gutachter stellt, kann sich diese Wahrscheinlichkeit erhöhen oder sie kann sinken. Sind gewisse Schwellen überschritten, wird die Prognose positiv oder negativ ausfallen.
Der Gutachter berechnet die Wahrscheinlichkeiten natürlich nicht im Kopf. Er orientiert sich bei der Einschätzung vor allem anderen an den Angaben in den Beurteilungskriterien für Fahreignung. Dabei gleicht er Kriterien zur Diagnostik, also zum Ausmaß des Problemverhaltens, und die Voraussetzungen für eine positive Prognose ab.
Die andere Seite - Du, dein Verhalten und die Absicherung für die Zukunft!
Um den Psychologen davon zu überzeugen, dass du nie wieder im Straßenverkehr auffällig wirst, musst Du die entsprechenden Antworten geben. Allerdings reicht es nicht aus, sich "nur" vorzunehmen, verkehrsrechtlich nicht mehr in Erscheinung zu treten. Das wird niemanden bei der MPU überzeugen.
Also, wie willst Du den Gutachter davon überzeugen, ob Du in der Zukunft etwas machst oder nicht, wenn der Vorsatz allein nicht ausreicht? Brauchst Du vielleicht eine Zeitmaschine?
Eine sehr berechtigte Frage!
Einfache Antwort: Du kannst es gar nicht genau wissen und Zeitmaschinen gibt es (noch) nicht!
Komplizierte Antwort: Die einzige Möglichkeit, wie man früheres Verhalten in Zukunft nicht mehr zeigen wird, ist, dafür zu sorgen, dass man sein Verhalten verändert hat! Das klingt einfacher als getan. Verhaltensmuster entwickeln sich meist über Jahre bis sogar Jahrzehnte und sind damit (relativ) stabil - wie Fahrradfahren. Um ein solches Verhalten jedoch zu verändern, muss man zunächst verstehen, weshalb man das bestimmte (hier dysfunktionale) Verhalten gezeigt hat. Damit muss man auf die Suche nach den inneren und äußeren Ursachen gehen. Hat man das verstanden, kann man an die Veränderung der Verhaltens- und damit auch Einstellungsebene gehen und neue Strategien im Umgang mit sogenannten "Triggersituationen" entwickeln um die Wahrscheinlichkeit erneuter Verkehrsauffälligkeiten (dysfunktionales Verhalten) in Zukunft auf ein Minimum zu reduzieren.
Zu guter Letzt benötigt man genügend Sicherheiten, die einem helfen, auf dem rechten Pfad zu bleiben, z.B. ein sicheres Umfeld, durch die Familie oder die Partnerschaft oder durch einen Psychologen. Wir nennen diese Sicherheiten gerne die Säulen. Deren Zweck ist es, der Veränderung Halt und Stabilität zu geben, auch wenn bestimmte Umstände sich verändern. Je mehr und stabiler, desto besser - also umso wahrscheinlicher, dass das alte Verhalten fern bleibt!
Das ist durchaus anspruchsvoll und allein nur schwer zu bewerkstelligen. Wir von mpu-welt.de unterstützen Dich bei diesem Prozess sehr gern!
Um die Wahrscheinlichkeit, eine positive Prognose zu bekommen, zu erhöhen, vereinbare ein Erstgespräch mit uns! Es ist gratis und wir werden die ersten Schritte deines Weges, zum Bestehen der MPU-Prüfung, gemeinsam gehen!
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