Abstinenz
Alkohol oder Drogen - Was ist Abstinenz? Welche Nachweise benötigst Du?
Hier erfährst Du was eine Abstinenz ist, welche Abstinenzen und einzuhaltenden Zeiträume es gibt und was es eigentlich mit dem kontrollierten Trinken auf sich hat.

Überblick
Abstinenz im Kontext einer MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) bezieht sich in der Regel auf den Nachweis, dass der Betroffene seit einem bestimmten Zeitpunkt abstinent von Alkohol oder anderen Drogen ist.
Wenn bei einem Verkehrsdelikt Alkohol- oder Drogenkonsum im Spiel war, kann die Führerscheinstelle eine MPU anordnen. In diesem Fall kann es notwendig sein, dass der Betroffene eine Abstinenzphase einhält und dies durch regelmäßige Drogenscreenings oder Alkoholtests nachweist.
Die Dauer der Abstinenzphase und die Häufigkeit der Tests können je nach Einzelfall variieren. In der Regel wird aber eine Abstinenz von mindestens sechs Monaten gefordert und eine regelmäßige ärztliche Überwachung der Abstinenz gefordert.
Der Nachweis der Abstinenz und die regelmäßigen Kontrollen sind wichtige Faktoren bei der Entscheidung der MPU-Gutachter, ob der Betroffene wieder in der Lage ist, ein Fahrzeug sicher im Straßenverkehr zu führen und ob er/sie eine Verhaltensänderung vollzogen hat, um zukünftige Verkehrsdelikte zu vermeiden.
Abstinenzanforderungen
Abhängig von der verkehrspsychologischen Diagnose bei behördlichen Fragen in den Bereichen Alkohol- und/ oder Drogendelikte gibt es verschiedene Voraussetzungen für eine positive Prognose.
Drogen:
D1 (Drogenabhängigkeit) – mindestens 12 Monate
D2 (fortgeschrittene Drogenproblematik) – mindestens 12 Monate
D3 (Drogengefährdung) – mindestens 6 Monate
D4 (gelegentlicher Konsum) – keine Abstinenznachweise erforderlich
Alkohol:
A1 (Alkoholabhängigkeit) - mindestens 12 Monate
A2 (abstinenznotwendiger Alkoholmissbrauch) – mindestens 12 Monate oder aber kontrollierter Alkoholkonsum (sogenanntes kontrolliertes Trinken)
A3 (Alkoholgefährdung) – kontrollierter Alkoholkonsum
Kontrolliertes Trinken
Kontrolliertes Trinken bezieht sich auf eine Form des Alkoholkonsums, bei dem eine Person lernt, ihren Alkoholkonsum zu kontrollieren, anstatt komplett auf Alkohol zu verzichten. Ziel des kontrollierten Trinkens ist es, einen verantwortungsvollen und risikoarmen Umgang mit Alkohol zu erlernen und somit eine Alkoholabhängigkeit oder eine erneute Alkoholauffälligkeit zu vermeiden.
Für eine MPU kann kontrolliertes Trinken als Alternative zur Abstinenz angesehen werden, wenn der Betroffene nachweisen kann, dass er/sie in der Lage ist, den Alkoholkonsum zu kontrollieren und keine erneuten Alkoholauffälligkeiten zu erwarten sind. Die Voraussetzungen für kontrolliertes Trinken können jedoch je nach Bundesland und Einzelfall unterschiedlich sein.
Generell werden folgende Voraussetzungen für kontrolliertes Trinken genannt:
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Eigenmotivation: Der Betroffene muss selbst die Motivation haben, seinen Alkoholkonsum zu kontrollieren und die Verantwortung für sein Handeln übernehmen.
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Verzicht auf Rauschtrinken: Der Betroffene muss bereit sein, auf Rauschtrinken zu verzichten und nur in Maßen zu trinken.
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Festlegung von konkreten Trinkzielen: Der Betroffene muss in der Lage sein, sich realistische Trinkziele zu setzen und diese auch einzuhalten.
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Regelmäßige Selbstkontrolle: Der Betroffene muss in der Lage sein, seinen Alkoholkonsum regelmäßig zu kontrollieren und sich selbst zu überwachen.
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Unterstützung durch Fachleute: Die Teilnahme an einer Therapie oder Beratung kann dazu beitragen, die Fähigkeit zur Kontrolle des Alkoholkonsums zu verbessern und eine erneute Alkoholauffälligkeit zu vermeiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass kontrolliertes Trinken nicht für alle Personen geeignet ist und dass eine individuelle Begutachtung durch einen MPU-Gutachter notwendig ist, um festzustellen, ob kontrolliertes Trinken als Alternative zur Abstinenz in Frage kommt.
Achtung!
Der Gutachter kann in Einzelfällen von diesen Forderungen abweichen und kürzere oder längere Abstinenzzeiten fordern, abhängig von der Diagnose und der Tiefe der Problematik!
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